In diesem Sommer feiern das Jugendwaldheim und die Windhofschule ihre 10jährige Zusammenarbeit. Im Jahre 2012 fand im Rahmen des Ganztagsschulprogrammes der Windhofschule das erste Nachmittagsangebot statt und seitdem kommt Kai Kramer vom Jugendwaldheim immer donnerstags von 13 bis 15 Uhr, um mit einer Lerngruppe in und um den Wald herum aktiv zu werden.
Als schulische Partnerin stand schon im „Gründungsjahr“ der Kooperation die Förderschullehrerin Anja Jung an seiner Seite; auch im Jubiläumsjahr bildet sie wieder ein erfolgreiches Team mit Kai Kramer.
Beide berichten begeistert von dem positiven Zusammenwirken und von den unzähligen bemerkenswerten Projekten in den letzten 10 Jahren. Meistens fanden die mit verschiedenen Lerngruppen des Grund-/ Mittelstufenbereiches der Windhofschule natürlich auf den umliegenden Wiesen und im angrenzenden Waldgebiet rund um das Schulgelände statt. Hier bauten die jungen Walderkunder/innen unter der fachmännischen Anleitung von Kai Kramer beispielsweise ein „Waldsofa“, lernten Nistkästen sachgerecht zu warten und zu säubern, trugen durch Müllsammelaktionen zur Waldsäuberung bei, musizierten auf einem Wald-Xylophon, stellten eine Kugelbahn her oder führten voller Begeisterung gemeinsam anregende erlebnispädagogische Spiele durch.
Dabei ergab es sich wie von selbst, erläutert Anja Jung, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler durch Kai Kramer unwillkürlich auf das Schöne und Nützliche in der Natur hingewiesen wurden und im Laufe der Zeit immer aufmerksamer und interessierter durch Flur und Fauna gingen. Die äußerst eindrücklichen Erklärungen von Kai Kramer und der zugewandte Umgang zu den Kindern seien ausschlaggebend für die Begeisterung und Motivation zum Mittun bei den Aktivitäten gewesen, denn Kai Kramer infizierte sie quasi mit seiner Liebe zur Natur. Alle Lernenden wären fortan viel behutsamer mit der Pflanzenwelt umgegangen, so Anja Jung, und hätten einen wachsameren Blick für die Phänomene im Grünen/ Freien entwickelt. Kai Kramer wäre ein überzeugtes und überzeugendes Vorbild in seinem Wirkungsfeld gewesen und hätte durch seine offene Art schnell die Schülerinnen und Schüler in seinen Bann gezogen.
So praktizierte er mit Herz, Hand und Verstand ebenso attraktive Indoor-Aktionen, wenn die Wetterlage mal zu schlecht war und die Wald-AG deshalb drinnen durchgeführt werden musste. Aber auch dabei war die Bandbreite seines pädagogischen Repertoires derart ausgewogen und motivierend/ ansprechend, dass den Lerngruppen wiederum tolle Fertigkeiten wie die Herstellung von Kerzen aus Bienenwachs oder einer Pflanzenpresse vermittelt wurden, man Dekorationen aus Naturmaterialien zu den Feiertagen (Weihnachtsgestecke usw.) anfertigte oder sich in Brandmalerei übte. Zuletzt wurde zusammen sogar ein Film im angrenzenden Waldgelände gedreht und eine Filmaufführung dargeboten. In Anlehnung an das Märchen vom Rotkäppchen hatte die Waldgruppe eine eigene, sehr ideenreiche Interpretation szenisch umgesetzt. Unter dem Titel: „Zusammen sind wir stark“, zeigten die kleinen Akteure wie man, wenn man nur willens ist, gemeinsam Dinge zum Guten wenden kann, wie man Verständnis füreinander entwickelt und dass jeder eine Chance in der Gemeinschaft erhalten sollte. Selbstredend konnten die Schülerinnen und Schülern dieses gemeinschaftliche Erfolgserlebnis nur durch die sensible Anleitung von Kai Kramer erzielen.
Das alles unterstreicht ausdrücklich, dass die Wald-AG am Donnerstag in der Windhofschule nicht mehr weg zu denken ist, denn der Waldpädagoge Kai Kramer weiß es so unglaublich gut und nachhaltig, die Neugierde sowie die Abenteuerlust unserer Schülerinnen und Schüler zu wecken, sie auch in ihrer Phantasie und in ihrer Kreativität anzuregen und ihnen v.a. die Natur auf vielfältige Art und Weise zu einem spürbaren Erlebnis werden zu lassen. Diese außergewöhnliche und derart wichtige Form der Förderung, der Inspiration und der Sinnesschulung gilt es ihnen weiterhin zu ermöglichen.